Ganzheitliche Gesundheit und natürliche Heilmethoden gewinnen in unserer jetzigen Zeit zum Glück immer mehr an Bedeutung und so wird auch das sogenannte Seed Cycling immer bekannter. Diese Methode, die auf der Verwendung von Samen basiert, wird vor allem von Frauen angewendet, die den Hormonhaushalt unterstützen und Menstruationsbeschwerden auf natürliche Weise lindern wollen. Doch was genau steckt hinter dem Konzept des Seed Cycling? Wie funktioniert es und welche Vorteile hat es? In diesem ersten Blog-Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf diese interessante Methode.
Worum geht es beim Seed Cycling?
Seed Cycling (dt. „Samen-Zyklus“) ist eine einfache Methode, bei der verschiedene Samen in den Phasen des Menstruationszyklus in die Ernährung integriert werden, um den Hormonhaushalt zu regulieren und positiv zu beeinflussen. Die unterschiedlichen Samenarten enthalten bestimmte Nährstoffe und Phytohormone (pflanzliche Hormone), die die Produktion von Östrogen und Progesteron – den beiden Hauptgeschlechtshormonen im weiblichen Körper – unterstützen können.
Der Ablauf des Seed Cycling
Seed Cycling folgt einem zweiphasigen Ansatz, der sich an den zwei Hauptphasen des Menstruationszyklus orientiert: der Follikelphase und der Lutealphase.
- Follikelphase (Tag 1 bis zum Tag des Eisprungs): Diese Phase beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation und dauert bis zum Eisprung. In dieser Phase ist das Ziel, die Östrogenproduktion zu unterstützen. Hier kommen Leinsamen und Kürbiskerne ins Spiel. Leinsamen sind reich an Lignanen, die helfen können, überschüssiges Östrogen zu binden und aus dem Körper zu entfernen. Kürbiskerne enthalten viel Zink, das die Progesteronproduktion in der Lutealphase unterstützt.
- Lutealphase (Tag des Eisprungs bis zur nächsten Menstruation): Nach dem Eisprung beginnt die Lutealphase, in der die Progesteronproduktion gesteigert werden soll. Hierfür werden Sonnenblumenkerne und Sesamsamen empfohlen. Sonnenblumenkerne enthalten Selen, ein wichtiges Spurenelement für die Hormonbalance, und Sesamsamen liefern ebenfalls Lignane, die den Progesteronspiegel fördern.
Wissenschaftliche Nachweise?
Obwohl Seed Cycling auf jahrzehntelanger praktischer Anwendung basiert und bereits viele Anhänger hat, sind die wissenschaftlichen Beweise für seine Wirksamkeit noch begrenzt. Es gibt jedoch einige Studien, die zeigen, dass die in den Samen enthaltenen Nährstoffe und Phytohormone eine positive Wirkung auf den Hormonhaushalt haben können.
Leinsamen sind zum Beispiel dafür bekannt, einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und Lignanen zu enthalten, die u.a. entzündungshemmend wirken. Kürbiskerne sind reich an Magnesium und Zink, die beide eine wichtige Rolle für das Hormonsystem spielen. Sonnenblumenkerne und Sesamsamen enthalten ebenfalls wichtige Fettsäuren und Mineralien, die zur hormonellen Gesundheit beitragen können.
Vorteile von Seed Cycling
- Natürliche Hormonbalance: Viele Frauen berichten, dass Seed Cycling ihnen geholfen hat, ihre Menstruationszyklen zu regulieren und häufig vorkommende PMS-Symptome zu lindern.
- Nährstoffreiche Ergänzung: Die im Seed Cycling verwendeten Samen sind reich an gesunden Fetten, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien, die nicht nur den Hormonhaushalt, sondern auch die allgemeine Gesundheit unterstützen.
- Einfache Umsetzung: Seed Cycling ist eine wirklich einfache Methode, die ohne großen Aufwand in den Alltag integriert werden kann. Es erfordert lediglich das bewusste Einplanen der Samen in die tägliche Ernährung.
Wie man Seed Cycling in den Alltag integriert
Die Samen können einfach roh verzehrt, in Smoothies gemischt, über Salate gestreut oder in Müslis eingerührt werden. Wichtig ist, dass die Samen frisch gemahlen sind, um ihre Nährstoffe optimal aufzunehmen. Ich mahle mir die jeweiligen Samen immer ca. eine Woche im Voraus, damit verringert sich der tägliche Aufwand noch einmal deutlich.
Ein Beispiel für einen Seed-Cycling-Plan könnte so aussehen*:
- Tag 1-14: Täglich 1 Esslöffel Leinsamen und 1 Esslöffel Kürbiskerne
- Tag 15-28: Täglich 1 Esslöffel Sonnenblumenkerne und 1 Esslöffel Sesamsamen
Es lohnt sich sehr, diese einfache Methode in den Alltag aufzunehmen und einmal auszutesten. Gib deinem Körper jedoch genügend Zeit, sich anzupassen und zu regulieren. Wenn du langfristig am Ball bleibst, wirst auch du sicherlich eine Veränderung bemerken.
*Bitte beachte, dass nicht jeder Zyklus 28 Tage lang ist. Ein gesunder Zyklus dauert zwischen 23-35 Tage und ist sehr individuell. Deinen Eisprung kannst du am zuverlässigsten mit der symptothermalen Temperaturmethode erfassen, in der die tägliche Basaltemperatur gemessen wird.